Strahlhorn

20.04. - 23.04.2008

Endlich war es wieder mal so weit. Schweiz - Wallis - Hochtour. Mit Andi und Dom haben sich dann auch gleich zwei Freunde gefunden und mit beim DAV angemeldet.

Sonntag um 12 Uhr war Treffpunkt in Herbriggen bzw. etwas später in Saas Fee geplant. Damit war Abfahrt 4 Uhr in München angesagt. Andi, tapfer tapfer, hat uns die ganze Stecke über den Bodensee, vorbei an Zürch, durch den Lötschbergtunnel zum Ziel chaufiert. Danke. Dort trafen wir dann auch unseren Guide Olli und in Saas Fee dann die anderen drei, Christopher, Ruppert und Bert.

Somit war der Haufen beisammen und wir machten uns mit der Bahn, konditionsschonend durch das Saaser Skigebiet hinauf zum Felsskinn und mit Fellen fast eben hinüber zur Britaniahütte. Das angekündigte Schlechtwetter war noch nicht da. Leider muss man sagen, doch dazu später mehr. Andi und Olli nutzen den angebrochenen Tag und gingen noch etwas pisteln, wir anderen sind gleich die gute halbe Stunde hinüber zur Hütte gegangen und haben nach dem einchecken etwas geschlafen.

Am Abend kam dann das schlechte Wetter und es begann zu schneien und stürmen. Am nächsten morgen dann also erst mal ausschlafen danach Spaltenbergung und Selbsrettung in der Hütte üben und zum Nachmittag ein bischen pisteln im Skigebiet. Nach der 5. Abfahrt ist es dem Liftpersonal doch mal in den Sinn gekommen zu fragen, ob wir eine Liftkarte haben. Tja, wieder zurück in die Hütte.

Richtig gemütlich wars da leider auch nicht, irgendwie kam keine Wärme in die gute Stube. Da half auch ein riesen Elektroheizlüfter nur kaum. Wer eine Daunenweste dabei hatte zog sie auch an. Da konnte nur das Bett mit einigen Decken wieder Wärme bringen. Akklimatisation im Ruhemodus. Immerhin wurde das Wetter für den nächsten Tag nicht mehr ganz so schlimm gemeldet.

Zusammen mit einer weiteren Gruppe machten wir uns gegen halb Acht auf den Weg Richtung Strahlhorn. Spuren in 50cm Neuschnee war angesagt, und unser Tempo dem entsprechend langsam. Das Abwechseln mit der andern Gruppe half zwar, dass keiner Müde wurde, aber das Tempo blieb langsam. Um 12 Uhr waren wir am Adlerpass, von hier sind es noch ca. 400Hm, heute also noch fast 2 Stunden. Der folgende Hang war ordentlich steil und oben raus abgeblasen und ich habe meine Harscheisen auf der Hütte gelassen. Oli wollte schon rumdrehen, aber erst ein "Wumm" Geräusch nach ein paar Meter in dem Hang hat auch uns überzeugt, dass hier der Umkehrdpunkt erreicht war.

Tja, der Rückweg war dann auch mehr schieben als fahren. Unsere Spur war schon wieder weg und der Gletscher über weite stellen für den Neuschnee einfach zu flach.

Am Abend gab es dann eine heiße Diskussion was wir am nächsten Tag machen wollen. Unserem Orginalplan war nach Fluchthorn und Strahlhorn am nächsten Tag über das Allalinhorn zur Längenfluh um dann tags drauf den Albhubel machen zu können. Danach war eine Nacht im Tal geplant. Taja, das Wetter kann man nicht beinflussen. Wir hatten drei Optionen zur Auswahl. Nochmal zum Strahlhorn (wieder gleicher Weg, und wenn wir wieder Spuren müssen zu lange), zum Fluchthorn (deutlich niedriger und kürzer) oder über den Allalin (Steiler Gipfelhang, wahrscheinlich bei der Lawinenlage nicht zu begehen) zur Längenflue um uns die Option auf den Albhubel offen zu halten.

Wir entschiedne uns für etwas später aufsthen und hoffen, dass andere die Spur zum Strahlhorn angelegt haben und wir zügig voran kommen. Den Hang an dem wir heute umgedreht sind kann man auch über einen Grat umgehen. Falls wir zu langsam sind können wir immer noch zum Fluchthorn abbiegen und wenigsten einen Gipfel besteigen.

Der Nächst morgen empfängt uns dann mit traumhafen Sonnenschein und einem riesen Berg Motivation. Ruppert plagen leider immer noch starke Kopfschmerzen, aber er entscheidet sich mitzukommen. Nach der Abfahrt von der Hütte auf dem Gletscher war für alle klar, heute muss das Strahlhorn her. Die Spur war gelegt und schnellen Schrittes gingen wir los. Deutlich schneller als am Vortag waren wir am Adlerpass, die Variante Fluchthorn kam keinem in den Sinn. Vom Adlerpass ging es mit den Skien am Rücken und den Steigeisen am Fuß ca. 150Hm einen Firngrat hinauf und danach mit Ski bis zum Skidepot kurz vor dem Gipfel. Über ein paar schmale, ausgesetzte Meter geht es dann hinüber zum Gipfelkreuz. Geschafft - kurz nach halb eins. So ein Grinsen hatter wir auch alle im Gesicht .

Ein Ausblick auf ein Meer von 4000er gibt es von hier. Fast alle rund um Saas Fee und Zermatt waren sichtbar, sogar der Mont Blanc zeigte sich am Horizont. Genial. Auch die folgende Abfahrt war besser als am Vortag, auch wenn der Schnee hin und wieder noch tückisch tief war und die Spitzen machmal einfach abtauchten .

Am Ende noch der Gegenanstieg zur Hütte und ein letztes Mal das ehr mäßige Essen auf der Britaniahütte.


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Start am Parkplatz in Saas Fee

hinüber zur Britanniahütte

draußen gabs Neuschnee - drinnen Spaltenbergung


Richtung Strahlhorn

Pause und Umkehr am Adlerpass

und wieder Richtung Strahlhorn


heute liegt die Spur und pronto gehts vorwärts

Ausblick vom Adlerpass
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Dünne Luft

Aufstieg über den Grat


Ruperts erste Überschreitung der 4000er Grenze

Gipfelgrat zum Strahlhorn


Reiner - Dom

Reiner - Bert - Olli - Christopher - Ruppert - Andi

Matterhorn - im Hintergrund der Mont Blanc

Fast 360° vom Strahlhorn
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Alphubel - Täschhorn - Dom - Lenzspitze - Alalin (vorne rechts)

Signalkuppe - Zumsteinspitze - Nordend und Dufour - Liskamp


Abfahrt vom Adlerpass

 

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