Laliderer Biwak - Karwendel10./11.08.2008Schon lange hatte ich mal vor aufs Laliderer Biwak ganz hinten im Karwendel zu gehen. Meine Freunde hatten es schon mal für meinen Jungesellenabschied ausgesucht, doch kamen mir damals Knieprobleme in die Quere Zwei Tage Schönwetterfenster und sonst hatte keiner Zeit, das wars doch, also alleine ab in die Berge. Der Weg führt von Scharnitz aus hinein ins Karwendel und Hinterautal flach und super mit dem Radl fahrbar ca. 14km bis zur Kastenalm. Ab hier wirds etwas steiler und schottriger, so dass das MTB ab der Kastenalm nötig wird. So kommt man relativ schnell ins Roßloch, einen abgeschiedenen Talkessel, in den sich kaum Leute verirren. Hier gibts das letzte fließende Wasser, also nochmal 3kg mehr in den Rucksack, das Fahrad hinter eine Latsche und weiter gehts zu Fuß. Der Weg hinauf ist meist nur zu erahnen, hin und wieder gibt es Trittspuren und ein paar Steinmanderl. In den Latschen ist man auch ganz schnell in einer Sackgasse gelandet, wenn man die versteckten Abzweige nicht sieht. Ein paar mal musste auch ich ein paar Meter zurück gehen, bin aber im großen und ganzen gut durch die Latschen gekommen. Auch die Hitze war erträglich, obwohl es ein Südhang und inzwischen schon gut nach 14 Uhr war. Mühsam aber stetig gings über Schrofenhänge und später über Karst-/Schottergelände hinauf zum schon länger sichtbaren Biwak. Eine traumhaft schöne Biwakschachtel, kurz unter dem Gipfel der Laliderer Spitze, nur 10m weg von der fast 1000m hohen Laliderer Nordwand. Pefekt ausgestattet, mit Mattatzen, Decken, Kopfkissen, Kocher inkl. Ersatzkartusche, Töpfen, Tassen, ... und das Beste ein ca. 4qm große Lichtkuppel aus Plexiglas zum Sterne schaun in der Nacht. Nachdem ich nach knapp 6 Stunden am Biwak angekommen bin, habe ich mich erst mal ein Stündchen aufs Ohr gelegt, bevor es noch gestärkt durch eine Tüte gebratene Nudeln zum Sonnenuntergang auf den Gipfel der Laliderer Spitze ging. In der Zwischenzeit ist auch noch ein Pärchen gekommen, die die gleiche Idee hatten hier heroben eine gemütliche Nacht zu verbringen - die es dann auch wurde. Nach einem Bierchen und selbstgebrannten Obstler von dem Pärchen sind wir alle eingeschlummert und hin und wieder ein Auge aufgemacht um nach den Sternen zu schaun. Leider war mein Frühstück daheim im Kühlschrank geblieben, so dass es nur Brot und Kaffe ohne alles gabt. Der Sonnenaufgang entschädit aber schon für einiges. Auf dem Rückweg habe ich noch einen Gipfel ohne Namen mitgenommen, unter der Dreizinkenspitze hindurchgequert und über das Gruben- und Roßkar wieder hinunter ins Roßloch abgestiegen. Ersatzfrühstück gabs dann auf der Kastenalm - am Vortag noch alle Bänke besetzt, heute dank der frühen Uhrzeit noch leer - bei Mohnkuchen und Radler. Das wird auf jeden Fall irgendwann mal wiederholt. Ciao Reiner |
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